Der Trinkbrunnen ist vertrocknet!!!

Der einst so umstrittene Trinkbrunnen der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin im Zürcher Hunzikerareal, der zwischen 2013 und 2015 medial immer wieder zu reden gab, trocknet aus. Beim einzigartigen Kunst-und-Bau-Projekt der Baugenossenschaft mehr als wohnen fliesst seit über 5 Jahren per Knopfdruck heisse Bouillon, Schoggi oder Tee aus einer Fassade. Nun wird dem Trinkbrunnen der Hahn abgedreht. Nicht weil es keine Flüssigkeit mehr gäbe, sondern weil der Trinkbrunnenfluss abhängig ist von unüblichen Interaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner – diese haben im Quartier nicht mehr stattgefunden. Zudem treten die aktuellen Kunstwirte der Quartiergruppe Trinkbrunnen nach drei Jahren zurück. Das Trinkbrunnenloch im Hunzikerareal wird zugeschraubt und der Trinkbrunnen in den Dornröschenschlaf geschickt.

Banaler Konsum ist beim Trinkbrunnen ausgeschlossen“, so die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin. Die Gefahr, dass der Trinkbrunnen austrocknet, sei von Anfang an Teil des Konzepts gewesen. Die Social Urban Zone, zu der der Trinkbrunnen gehöre, wolle unübliche Handlungen im Quartier fördern (vgl. Hintergrundinformation). Je mehr solcherInteraktionen den Kunstwirten gemeldet werden, desto mehr Schoggi, Bouillon oder Tee fliesst aus dem Brunnen. Gibt es keine unüblichen Handlungen, fällt der Brunnen quasi in den Dornröschenschlaf.

Trinkbrunnen wieder wachküssen

Ist das das Ende? Keineswegs!„, versichern die Riklins. Ein «Buch zur Social Urban Zone» erkläre den Bewohnerinnen und Bewohnern, wie man den Trinkbrunnen (wieder) zum Fliessen bringen könne. Ab sofort seien nicht nur neue Kunstwirte, sondern auch unübliche Handlungen im Areal gefragt. Wann auch immer sich einige engagierte QuartierbewohnerInnen finden, die sich gemäss dem Konzept der Riklins als „Kunstwirte“ um den Trinkbrunnen kümmern und ihn so wieder wachküssen, beginnt der Brunnen wieder zu fliessen“, sagt der abtretende Kunstwirt Thomas Neumeyer.