Ablehnung oder Aneignung?

Der Trinkbrunnen von Leutschenbach kommt in die Pubertät. Aus einem „braven Brunnen“ wird ein rotziger Rebell. „Ist das Kunst?“, schrieb vor einiger Zeit ein Bewohner/eine Bewohnerin in grossen grünen Lettern über das Trinkbrunnen-Loch. Was wollte die Person damit bezwecken? Frust ablassen? Den Diskurs fördern? Man weiss es nicht. In jedem Fall wird durch diesen facebook-ähnlichen Zustand eine unberechenbare, unübliche Ästhetik (weil toleriert) geschaffen, indem die Menschen ihre Kommentare direkt auf die Wand malen. Kürzlich kam ein Herz dazu. Ist das ein Omen für eine baldige Aneignung? Fakt ist: das künstlerische Konzept der Riklin-Brüder mit ihrer langfristigen Vision „Social Urban Zone“ polarisiert. Nun braucht es eine offene und kritische Reflexion über Sinn und Potenzial dieses „mehr als kunst“-Projekts. Die Debatte ist eröffnet!

imageDas Corpus delicti: Der interaktive Trinkbrunnen. Ab wann identifiziert man sich mit der Kunst?